Sayat Nova

Sayat Nova ist eine Video-Performance, die Sergei Parajanovs Film The Color of Pomegranate neu interpretiert. Live wird der Film durch visuelle Collagen, Stimmimprovisation und Live-Elektronik verfremdet und bearbeitet.
Der armenische Film verursachte in den späten 60er Jahren Kontroversen und wurde von dem kommunistischen Regime für seine expliziten nationalistischen und religiösen Inhalte verboten. Der Film zeigt das Leben von Sayat Nova, einem Ashug (mystischer Troubadour) aus dem Kaukasus im 18. Jahrhunderts.
Identität, Ritualität und Formalismus bestimmen die Sprache des Films, während im
Hintergrund ein tausend Jahre altes Gefühl von Geheimnis und Mystik unberührt von der modernen Welt bestehen bleibt. Gesten, Rhythmen und Kompositionen beschwören einen hypnotisierenden Zustand herauf.
Koenig (F), Maldonado (MEX) und Beuter (D) trafen sich während einer Künstlerresidenz in Eriwan. Gemeinsam entwickelten sie die Performance, die im Sommer 2013 im NPAK, Armenian Centre for Contemporary Experimental Art Premiere hatte.
2014 entwickelten sie zu dritt die Performance während einer Künstlerresidenz beim Theater Divadlo Konvikt in Olomouc weiter. Das Stück kam in Olomouc, Prag und Münster zur Aufführung.
Sayat Nova ist Teil der Reihe WHAT SHE DOES von Maldonado, in der sie Filme recycelt, um visuelle Collagen in Echtzeit zu erstellen.

Video: Cristina Maldonado
Stimme: Laureline Koenig
Live-Elektronik: Marcus Beuter
Produktion: Jedefrau Org